Ja es gab schon harte Jungs in der NVA - Rücken, Schein, wichtiger Dienst - aber über andere Armeen oder Wehren lästern ....

Wobei- die Bundeswehr in den letzten Jahren war soweit auch solche Märsche abzusagen weil die Soldaten zu sehr belastet wurden. Weicheier eben.

@jastreb schrieb uns einst im anderen Forum:
Härtetest war schon eine harte Sache, besonders an den Schulen der NVA, egal ob OHS oder Unteroffiziersschule.
Wichtigstes Utensil war die richtige Socke an den Füssen. Sie sollte nicht neu, nicht frisch gewaschen und nicht gestopft sein.
Am besten wenn die Socke schon etwas muffelte.
Bilder die sich eingeprägt haben, Ohnmächtige an der Wegstrecke mit hochgelegten Beinen, Kreislaufkollabierte, aufgeplatzte Blasen, blankes Fleisch mit viel Blut Drumherum.
Kurz vorm Ziel, das Kollektiv in Formation gebracht und mit unsicherem Gleichschritt und kernigem Gesang zur Richtstatt, der Sturmbahn, marschiert.
Tage danach, Blasen an den Füssen, "Wolf" in der Hose (immer schön pudern !), Muskelkater weniger, man war ja geübt - Frühsport und MKE wussten das zu verhindern, ein gut gefülltes "Besucherbuch " für den MED-Punkt, das war die Zeit nach dem Härtetest.
Blasen, noch jungfräulicher Art, mit Stopfnadel und Stopfgarn vorsichtig an piksen und dann Nadel mit Garn durch die Blase ziehen, hat mir persönlich immer geholfen. Viele Blasen hatte ich auch nicht, war einer von den begnadeten, die im Großen und Ganzen davon verschont wurden.
Härtetest war eine Herausforderung an Körper und Geist oder wie man gebildet sagt, eine psychische und physische Belastungsprobe.
So oft wie es mir möglich war, habe ich dann in der Truppe freiwillig am Härtetest teilgenommen. Einmal um mir zu beweisen wie fit ich bin und zum anderen, meinen Unterstellten bei dieser Härteprobe beizustehen, schließlich war man voneinander Abhängig.
Wer Stationsleiter einer verlege fähigen Radarstation (PRW 13) war, weiß wovon ich spreche.
Mein Prinzip war: "Was ich von meinen Leuten verlange, daß verlange auch von dir"; war nicht immer von meinen Vorgesetzten gern gesehen.
Na ja, nicht jeder Vorgesetze war dazu in der Lage. Die "Chinesische Methode", welche Ende der 50iger in der NVA zelebriert wurde, war ja schon längst zu den Akten gelegt.
Auch während meiner Bundeswehr-Zeit war es mir ein Bedürfnis, regelmäßig am Gepäckmarsch teilzunehmen, keine Strecke war mir zu weit.
Ja und heute als Ruheständler ?; Härtetest nein, aber "Stöckchengehen" meine individuelle Form des Nordic Walking, Radtouren oder mit meiner Frau eine größere Runde gehen, das muß sein.

Für mich war der Härtetest sehr unbeliebt, war ich doch stets nur im Mittelfeld zu finden.
Aber als militärische Belastungsprobe, um seine eigenen Grenzen kennen zu lernen war es für mich sehr hilfreich.
Die Zeit an der OHS waren für mich die härtesten Aktionen dieser Art.
Gut zu wissen wozu man selber körperlich fähig ist (war ), das half bei richtigen Übungen in der Truppe ungemein.

Sicher waren andere Mitleser in ähnlichen Situationen und wir lesen gern ihre Erlebnisse und Wertungen.

Härtetest.
15Kilometermarsch.
Die letzten 3 Kilometer unter Schutz und als Abschluß über die Sturmbahn.
Der letzte zählt.
"Ohne Tritt, marsch!"
Mit Käppi ist ja schon eine Marscherleichterung.
Wir waren jung und haben es geschafft. Wobei das alles für die Nesthocker der stationären Nachrichtenzentralen doch erheblich war, Zumal 50% des Personal auch nur Innendienstfähig waren.

Ja, das war eine schöne Schinderei. Aber letztlich hat doch alles seinen Sinn erfüllt und der größte Teil der Soldaten sind ordentliche Männer geworden.

Aller Anfang ist schwer, mir ging es auch so! Das (schönste). war der Abschlusstest 30 km, 3 unter Schutz und als Krönung die Sturmbahn!