Nochmal

Funktechnische Störkompanie 31

Im Jahre 1988 folgte der Aufbau von FEK-Einheiten in den LSK/LV. Befehl STMCLSK/LV vom 01.12.1988.
Für den Bereich der 1.LVD erfolgte die Aufstellung einer Funktechnischen Störkompanie-31 (FuTSK-31) am Standort Großräschen in der Kaserne der dortigen Fla-Raketen Abteilung.
In der Kaserne kam es zu baulichen Veränderungen zum sicheren Abstellen der Technik.

Die Fachliche (Operative) Führung lief über die Linie FEK- also vom Leiter FEK des Kommando über den OO FEK der 1. LVD.
Schwerpunkt der täglichen unmittelbaren Arbeit war die Zusammenarbeit mit der Führung der örtlichen FRA.
Milit. Unterstellung zum Kdr. 1. LVD

Die Einsatzstellung der FuTSK-31 wurde im Objekt der P-12 der FRA Großräschen 2 km nördlich Ortschaft Lug eingerichtet.
Einsatzstellung = Ausbildungsbasis -- denn zum scharfen Einsatz gings in unausgebaute Gebiete.

Unterstellt war die Kompanie der Linie FEK- also vom Leiter FEK des Kommando über OO FEK der 1. LVD--
Personalbestand: ca. 35 AA

Aufgabe: FE-Niederhaltung von Bordfunk-und Bord Funkmeßmittel/anlagen gegnerischer Luftangriffsmittel.

KC: Hptm. Gransee
mit STKC PA und STKCTA

unterstellt:
1x Führungszug mit Führungsgruppe GS und Gruppe Funktechnische Aufklärung.
1x Funk-und Flugfunkstörzug mit Gruppe Funkstörung und Gruppe Flugfunkstörung.
1x Funtechnischer Störzug mit Gruppe Funktechnische Störung /2cm-Bereich) und Gruppe Funktechnische Störung (3cm-Bereich)

Technik:
1x Funktechnische Aufklärungsstation SKRK-1 auf Basis Kfz B-1000
1x Troposphärenfunkstation R-412 ( Im Interesse 1. LVD- nicht für FuTSK 31)
1x modif. Flugfunkstörstation R-834
1x Flugfunkstörstation - R-834 P
1x Bordfunkmeßstörstation SPO-8M (3cm-Bereich)
1x Bordfunkmeßstörstation SPO-40 (2cm-Bereich )

Nachdem ich nun wieder fast 2 Wochen im Militärarchiv Freiburg gewühlt und recherchiert habe sind natürlich wieder einige interessante zusätzliche Informationen abgefallen. So auch zur FuTSK-31.

Befehl 111/87 des K 1.LVD über strukturelle Veränderungen
Mit Wirkung 01.11.87 wurde die Funktechnische Störkompanie 31 in Großräschen aufgestellt.
Die Entfaltung Spezialtechnik erfolgte im C-Objeekt der FRA-312.
Abschluss Aufstellung 20.11.87
Herstellung der Gefechtsbereitschaft 1.11.-20.11.1988

In der 1. DAO des StK SC 1.LVD zu diesem Befehl waren als Gefechtsaufgaben der FuTSK-31 genannt:
- Aufklärung und Identifizierung Luftgegner nach Typ und Anzahl zur Sicherstellung der Funkelektronischen Niederhaltung
sowie bei besonderen Luftlagen zur Unterstützung AIZ der 1.LVD
-Verhinderung gezielter Bomben- und Raketenschläge gegen das befohlene Deckungsobjekt durch
Funkelektronische Niederhaltung der Bordfunkmeß- und Navigationsanlagen
- Desorganisation der Fliegerleitung des Gegners beim Anflug auf das befohlene Deckungsobjekt und zur
Verhinderung der Übermittlung von Aufklärungsangaben (PLSS, AWACS) an Luftangriffsmittel durch
Niederhaltung der Funkverbindungen
- verhindern der Funkmeßaufklärung aus der Luft durch Niederhaltung der Seitensichtradargeräte
von Aufklärungsflugzeugen
- Verhinderung des Fluges gegnerischer Luftangriffsmittel in extrem geringen Höhen durch funkelektron. Niederhaltung
seine Relieffolgegeräte

Die Ausrüstung der FuTSK-31 bestand aus:
1 funktechnischer Aufklärungsstation POST-3M
(1 funkel. Aufklärungs- und Kontrollstat. SRKR-1/-2)
1 Funkstörgerätesatz DM R-834P
1 Bombenzielgerätestörsatz SPO-8M
1 Flugzeugfunkmeßstörstation SPN-40
2 Funkgerätesätze R-142 (R-1125)
1 Richtfunkgerätesatz AZID-2
1 Führungspunkt stationär
Diese Elemente sollten in der ständigen Gefechtsbereitschaft ab 30.11.88 mit verringertem Personalbestand besetzt werden.

Die Kontrolle des Standes der Gefechtsbereitschaft sollte in der Zeit vom 31.-10.-18.11.88 erfolgen.
Dazu wurde u.a. eingesetzt:
1 x An-26 der TS-24 (2 Flugstunden)
1 x Mi-14PL der VM (6 Flugstunden)

Die unter #2 aufgeführte R-412 kam wohl auch erst 1989 für die 1. LVD.

Ist aber bereits im Dokument Ende 1987 aufgeführt. Das stellt aber lediglich die aufzubauende Struktur dar, war also zu diesem Zeitpunkt noch nicht vorhanden.

Die LVD hatte mit Tropo zu sichern:
Einmal das mobile LSK/LV-Netz der Divisionsgefechtsstände zum ZGS/ZWGS.
Einmal das Zusammenwirken zur 3. Armee NVA.(MB-III).

Unser NB-31 hatte dafür keinen STAN.

Sicher können nach so vielen Jahren individuelle Erinnerungen zeitlich auch verrutschen. Die mobile "Westachse" war nach meiner Erinnerung ab 1987 zu entfalten und das ging nur mit Inbetriebnahme der R-412 Strecken Richtung 1./3. LVD. Denn NR14 fehlten Trupps FM 24/400 um alles vollumfänglich in Nord-Süd und West abzusichern.

Wie bereits anderorts diskutiert, war die Kompanie vorgesehen zur Verlegung in das Objekt (RFS-31) Gallinchen.( 1989)

Wir hatten bereits die Nachrichtenverbindungen dorthin organisiert:
PO 96696 Kolkwitz-Gallinchen Verwendung: F - Führung der Kompanie
PO 96597 Kolkwitz - Gallinchen Verwendung Ft/Ko- Luftlage-Koordinaten
PO 96698 Cottbus OVD Stab 1. LVD - Gallinchen -- F-OvD
TXPO 96695 Kolkwitz - Gallichen Verwendung F-DA --- Übertragung irgendwelcher FEK Daten per Fernschreibkanal.

Kolkwitz/Cottbus - Lug waren zuvor analoge Mietleitungen. Halt nur als PNxxxxx

Dort im Objekt sollte auch die Stellung der Kompanie sein.

Jedoch, so schreibt der ehemalige Leiter FEK des Kommando, " Die damit verbundenen großen Aufwendungen an Zeit und Ideen sollten sich dann nicht mehr bezahlt machen."
1990 eingeleitet mit der Aktion "PEREMENA" erfolgte die Rückführung sensibler Militärtechnik in die SU-- dazu gehörten dann auch Kennungsgeräte nebst Unterlagen--- also auch Technik und Unterlagen der Kompanie.

In der Stellung Lug befanden sich zwei barackenartige Gebäude sowie eine KFZ - Deckung / - Stellung mit drei Stellflächen und angeschlossenem Bunker vom Typ FB - 3.