So war´s mal 1976
1976 war ich 12 und für mein Funkgerät, die 3 Kanal Universum hab ich lange sparen müssen, bevor ich mir sie bei Quelle gekauft habe.
Es war nur ein Kanal bestückt. Quarze für weitere Kanäle musste man im Elektronikladen oder im Funkfachgeschäft für 7,50 DM das Paar nachkaufen. Funken durfte man als Jugendlicher am Anfang nur mit anderen Jugendlichen. Mit den berühmten erwachsenen Stationen durfte man höchstens 1 Minute quatschen.
Die Überschläge von den KF-Stationen waren so stark, dass man mit den Handgurken höchstens 500m weit kam. Um sich ohne Zuhörer zu unterhalten hat man damals noch Sender und Empfängerquarz vertauscht
Wenn man weiter kommen wollte, fuhr man mit dem Rad auf den Breakerhügel.
Hatte man eine neue Handgurkenstation gehört, was damals eigentlich täglich der Fall war, traf man sich gleich vorm Haus.
In jeder Strasse gab es mindestens ein Haus mit einem Spargel drauf. In manchen Häusern gab es sogar mehrere Breaker. Jeder hatte seinen Spargel auf dem Dach, manchmal auch in nur 5m Abstand.
Wer ein V-Mike hatte, konnte schon nicht mehr ruhig schlafen. Mit einem 5 Watt Brenner, einem 40 Kanalgerät oder einem Mobilgerät am Netzteil und einer DV27 vorm Fenster saß man mit einem Bein schon im Knast.
Die Post mit Ihren gelben Messwagen fuhr damals wöchentlich durch unsere Stadt
Für die spätere Genehmigung der Heimstation gingen die kompletten 15 DM Taschengeld drauf.
Die Fuchsjagd hat man natürlich mit dem Fahrrad und der Handgurke mitgemacht.
Beim Breakertreffen selbst in unserer Kleinstadt waren oft nicht weniger als 100 Breaker gekommen. Breakertreffen gab es eigentlich sogar wöchentlich. Bei den Treffen wurden dann handgemalte QSL-Karten getauscht.
Es wurden ständig neue Vereine und Funkrunden gegründet. Es gab regelrechte Schlachten um die 12 zugelassenen Kanäle.
Es haben sogar Mädchen gefunkt. Ich hab natürlich alle besucht unter dem Vorwand die große Heimstation des Vaters sehen zu wollen. Jedoch hatte die mit der schönsten Stimme meist die größte Körperfülle. Vielleicht lag es aber auch an der spitzen Modulation der Sommerkamp.
Mit den Brummifahrern ist man in den Ferien durch ganz Deutschland gefahren. Die hatten alle eine 40 Kanalkiste unterm Fahrersitz.
Der Matsch war damals durch die Unmengen an Breakern in Westeuropa und USA so hoch, dass man selbst mit Heimstation und Dachantenne am Tag nur 2km weit kam. Nur nachts mit der 40 Kanal-Kiste und auf einem der illegalen Kanäle kam man dann mal 50km weit.
Wer eine Mader oder Braun KF hatte hat damals einen Monatslohn ausgeben müssen.
Ja, so war das mal Anno1976.

Mein erster Tag auf CB-Funk
Es muss um 1977 gewesen sein. In der Schule war mal wieder Spielzeugtag, jeder konnte sein Lieblingsspielzeug mitbringen. Ich hatte natürlich meinen Fußball dabei. Rainer aus meiner Klasse hatte ein Funkgerät mitgebracht. Er hat es zum Geburtstag geschenkt bekommen, hätte aber viel lieber einen ordentlichen Fußball gewollt, so wie meiner es war. Ein Funkgerät wäre auch nicht schlecht hatte ich mir gedacht, dann könnte ich als mit dem Freund meiner Schwester funken, der sich gerade eines ins Auto eingebaut hatte. Also ruck zuck hatten wir getauscht. Rainer, einen fast neuen ordentlichen Fußball, ich ein 6 Kanal Universum Funkgerät. Abends hab ich dem Freund meiner Schwester gleich mein Funkgerät gezeigt und er ist losgefahren und ich bin auf den Dachboden und wir haben die Reichweite getestet. Noch niemals zuvor hatte ich eine Sendetaste gedrückt. Aber dann war es soweit. Ich war Apollo, der Freund meiner Schwester war Bandit. Bandit, hier ruft Apollo 1 bitte kommen waren wohl meine ersten Worte auf CB-Funk. Bandit meldete sich aus dem Auto und ich hab ihn per Funk begleitet. Wenige Minuten später konnte er mich nicht mehr hören, ich ihn aber schon. Er war gerade mal 3km weg. Dann hab ich die anderen Kanäle ausprobiert. Es waren fremde Männer und italienisch schreiende Funker "ooooola" zu hören. Mit break wie Bandit mir es erklärt hat hab ich mich gemeldet. Breaker komm hat einer gerufen und dann hab ich halt was gesagt. Der andere war nur 1km entfernt und wir haben uns gleich verabredet und auf dem Kirchplatz getroffen. Ich mit meiner Handfunke, er war vielleicht 20 und kam mit Auto. Trotz dem Altersunterschied hatten wir gleich viel zu erzählen. Er hat mir viel über Funken erklärt. Er war schon ein paar Wochen dabei. Bandit und meine Schwester kamen auch hinzu, sie kannten sich auch schon. Kaum hatte er über Funk erklärt wo er stand, kamen noch etliche weitere Mobilstationen zu uns auf den Kirchplatz. Alle haben mich als vollwertigen Funker anerkannt. Ich war ja erst 13 oder 14. Aber das machte nichts. Ich war Funker. In den nächsten Wochen, wurde mittags bis abends natürlich immer gefunkt. Fußball war out. Mit dem Fahrrad bin ich überall hingefahren, hab mich vors Haus gestellt, bis der Funker raus kam. Bei manchen Funkern war ich auch drinnen und durfte mir die Heimstation anschauen, QSL-Karten mitnehmen und auch die funkende Tochter im Kinderzimmer besuchen (HiHi). Nach nur wenigen Wochen kannten mich alle aus der Umgebung. Es war Sommerferienzeit, 6 Wochen Funkzeit. Ich hab mir alle Bücher über Funk in der Leihbücherei ausgeliehen, jedes Funkmagazin am Kiosk gekauft und nach kurzer Zeit wusste ich alles über Funk, Ausbreitungsbedingungen, wo man den Modulationsgrad und die Sendeleistung höher stellt, ich habe es geradezu aufgesogen. Bei einem Breakertreffen war ein Amateurfunker anwesend, er hat mir Relaisbetrieb über 100km vorgeführt. Zuhause hat er mir dann die Kurzwelle gezeigt. Mein Ziel war klar: Das will ich auch.
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Viele Jahre später, natürlich wurde ich mit 16 schon Funkamateur, CB-Funk wie in den 70ern gibt's schon lange nicht mehr. (Gibt´s noch, jedoch nicht zu vergleichen) Zum Glück hab ich wie scheinbar schon viele von Euch vor mir DaswarCBFunk entdeckt. Hier habe ich endlich mal wieder alle Funkgeräte von damals sehen und Geschichten lesen können, die alle von mir sein könnten. 73 von Apollo 1

Grundig CBM100

Grundig Handfunkgeräte

Grundig CBH1000

Grundig CBH2000

Eventuell sollte das Thema aus DDR-Bereich verschoben werden.

Angefangen hat es bei mir mit einem Bausatz eines 11-m-Pendelempängers, der dem Jugendmagazin ZAK beilag. Damit hörte ich in den 70ern schon US-Stationen! Später schenkte mir ein Freund meines Vaters ein sogenanntes K-Gerät (AM, 6 Kanäle, eine Kaiser KA 9012L mit sechs schaltbaren Kanälen). Hiermit begann ich hier meine ersten QSOs. Nachts ging es oft durchs halbe Ruhrgebiet mit einer DV27L in der Zimmerecke und Radialen auf dem Fußboden. Bis der Gilb vor dem Fenster stand. In nur 30 Sekunden verschwanden Gerät, Mikro und Netzteil im Bettkasten, die DV samt Zuleitung hinterm Kleiderschrank. Irgendwann zog der Gilb wieder ab. Ab da wurden die K-Quarze rausgeschmissen und gegen Kanal 4, 7, 9, 11, 13 und 15 getauscht.
Zu der Zeit erwachte in mir allgemein das Interesse an der Kurzwelle. Auf dem alten Röhrenradio meines Großvaters konnte ich unterhalb des 41-m-Bandes starke Morsesignale empfangen, und manches Mal auch unverständlich verzerrte Sprache. Das Radio hatte ich zuvor gemäß einer Zeichnung auf der Papprückwand mittels eines Drahtes mit der Wasserleitung verbunden. Ich drehte also den roten Zeiger so lange, bis das „Magische Auge“ im Rhythmus der Morsezeichen flackerte. Auch mein Transistorradio konnte diesen Bereich empfangen.
Ich stellte es daneben und drehte den Zeiger mit dem Abstimmrad über die Skala. Plötzlich hörte ich ein Pfeifen und das Morsesignal kam nun aus dem Lautsprecher des Röhrenradios nicht mehr mit einem Rauschen, sondern mit einem Ton. Dessen Frequenz konnte ich nun am Transistorradio feinfühlig einstellen. Fünf Minuten später gelang es mir so auch, die verzerrten Stimmen etwas oberhalb der Morsezeichen hörbar zu machen. Plötzlich redeten da „Heinz“, „Willi“ und „Dieter“ von „Foxtrott“ und „Tango“, aber doch ging es nicht ums Tanzen: sondern um Antennen, Sendeleistungen und „QSL-Karten“. Ich habe die Welt des Amateurfunks entdeckt.
Das alles klang für mich so spannend wie die Funkgespräche zwischen Houston und der „Eagle“ im Sommer 1969 - während der Mondlandung von Apollo 11. Ich war gerade mal zwölf und wusste auf einmal genau, was ich später werden wollte: Astronaut oder Funker.

Schon als 14-jähriger hatte ich den Ruf, mich mit Antennen auszukennen. So wurde ich schon bald von Hermann gerufen. Hermann wohnte im 5-stöckigen Wohnblock im Erdgeschoss. Seine Antenne, eine DV27, war an der Fensterbank im Hinterhof montiert. Er kam nur 500m weit.
Ich hab dann die DV27 in den Dachboden gestellt, an der Masse vom Antennenfuß 4 Radials von 2,6m angeklemmt und diese auf den Holzfußboden vom Dachboden genagelt. Das Antennenkabel habe ich dann durch einen Lüftungsschacht bis ins Wohnzimmer gelegt. So war ich den ganzen Nachmittag beschäftigt. Hermann hat nur staunend zugeschaut. Noch erstaunter war er, als nach eingestellter Stehwelle und QRM mit S9 auf dem S-Meter die Reichweite getestet wurde. Endlich kam er wie gewünscht mit seiner DNT Meteor 5000 am Tag 3km und in der Nacht ohne QRM bis zu 20 km weit.

Das hat sich natürlich schnell rumgesprochen und ich hatte einige Wochen nachmittags nach der Schule viel zu tun und unter den Dächern der Mietskasernen meine Antennen aufgebaut.

Frank aus Berlin hat mir eine kleine Anekdote geschickt.
Hier ist sie:
So haben wir etwa 1976 die Kreuzberger Ehrwürdigen geärgert.
1976 haben ich und mein Freund Andi uns beide ein Funkgerät gegönnt. Wir wollten endlich Geheimagent spielen. Verschiedene Geheimcodes hatten wir uns vorher schon ausgedacht. Weihnachten 76 war es endlich soweit. 3 Kanäle waren bestückt. Schnell haben wir bemerkt, dass wir nicht alleine waren. Immer waren fremde Stimmen zu hören. Unser Skip war Frankie und Andy. Aber schon bald haben wir uns einen Spaß daraus gemacht, uns mit den gleichen Namen zu melden wie die alten ehrwürdigen Dauerbreaker. Sie haben fast einen Herzkollaps bekommen, wenn sich jemand mit ihrem Namen gemeldet hat. Den ganzen Abend haben sie sich dann mit den anderen KF-Breakern zusammen geärgert, wie jemand nur die Frechheit haben kann, sich mit Ihrem Namen zu melden. Als ich ganz gemein war, habe ich denen erklärt, dass ich in Zehlendorf bin und ich schon viel länger den Skip habe. Ich glaube, der "Gockel" hat immer wieder versucht, sich bei der Post zu beschweren. Er war aber so doof, er hat es nie gemerkt. Meine kleine West-Story von 1976.
73 an alle EX-CB-Funker

Wir waren 1977 schon "wireless"

Außer Rauschen nix gewesen, aber dann!
Mein Vater hatte Ende der 70-er Anfang der 80-er Jahre CB-Funk (12 Kanäle AM) betrieben. Er besaß eine Mobilkiste und eine Handfunke, die nach seiner aktiven Zeit immer im Schrank war.
Und wie es so ist, wenn kleine Kinder daheim rumstöbern und irgendetwas finden, was mit Strom funktioniert, wird es natürlich ausprobiert. Also, Batterie rein, Funke an aber außer Rauschen nix gewesen, gerufen wie ein Blöder, aber es wollte mich keiner hören. Also wieder rein in den Schrank und wieder vergessen. Jahre später war ich mit zwei Schulkameraden unterwegs und der eine hatte seine 100mW Funkgeräte von der Quelle dabei. Die mussten ja gehen, also gleich mal ausprobieren und feststellen, weiter wie rufen gingen die Dinger nicht.
Da meinte mein anderer Kumpel, dass er was viel besseres daheim hätte und mir fiel wieder das Funkgerät im Schrank ein, also hat jeder seine Funke geholt und dann mussten wir feststellen, dass wir genau dieselben CB-Handfunken hatten. Nur leider konnten wir nicht miteinander funken, weil unsere 2 Kanal Kisten unterschiedliche Quarze hatten. Der Vater von meinem Kumpel nahm unsere Funkgeräte mit in die Arbeit und danach konnten wir zusammen funken.
Mein Kumpel und ich wohnten direkt gegenüber vielleicht 50m auseinander, hatten also von unsere Zimmer Blickkontakt. Am Anfang hatten wir natürlich nur mit Akkus gefunkt, aber woher sollte man wissen wann der andere QRV (sein Funkgerät anhat) ist. Die Kiste die ganze Zeit laufen lassen mit den alten Akkus, das ging nicht lange, natürlich wussten wir uns zu helfen. Erstens basteln wir ein Netzgerät an die Handfunke und zweitens installierten wir an unseren Fenster außen ein Licht das in einer Ferrerokiste vorm Wetter geschützt war. Wenn das Licht an war, war man QRV und man konnte den anderen rufen. Natürlich haben wir im laufe der Zeit versucht die Anlage zu optimieren, Antenne absetzen usw. Ich hatte ja das Glück, das mein Vater ja noch eine alte 12 Kanal AM-Mobilkiste hatte und seine alte Antenne fand er auch noch, also das ganze Zeug aufgebaut und siehe da, es geht schon ein wenig besser und vor allem komfortabler, man brauchte ja nicht mehr das ganze Funkgerät halten sondern nur das Mike. Die Antenne wurde dann irgendwann auf einen alten Christbaumständer montiert und vor meinem Zimmer auf das Flachdach gestellt. Aber irgendwann stellte man fest, dass wir auf AM funken und der Rest der Funkerwelt auf FM war, deswegen wurde auf eine FM Handfunke mit 40 Kanälen gespart.
Mit dieser Funke machte das Funken zwar Spaß, man konnte ja mit dem Fahrrad immer auf den Berg fahren, um weiterzukommen, aber das Gelbe vom Ei wars immer noch nicht. Natürlich wälzte man den Conradkatalog rauf und runter und eines Tages, war im neuen Conradkatalog, das C-Mobil. Damals stand fest, diese Ding wollte ich unbedingt haben. Also ab zum Briefkasten, weil mit Online bestellen war ja Anfang der 90-er Jahre noch nicht, und die Funke bestellt, und ewig drauf gewartet, weil das Funkgerät sich so gut verkaufte dauerte natürlich die Lieferung umso länger. Aber irgendwann war natürlich auch das C-Mobil da. Ein Netzgerät musste auch noch besorgt werden, aber das hat mein Vater zum größten Teil gesponsert.
Von nun an hat das Funken natürlich Spaß gemacht, weil im Laufe der Zeit auch eine Hochantenne dazu kam, so waren schließlich unglaubliche Reichweiten zu überbrücken, ich glaube 90km war das weiteste. Irgendwann lerne ich auf Funk den Günter ohne H kennen, der meinte, dass er vor habe die Amateurfunk Lizenz zu machen, ich hab mir zwar auch immer darüber Gedanken gemacht, aber wie und wo macht man die Lizenz, Internet zu Informieren gab´s ja noch nicht. Er meinte, dass in Bamberg ein Kurs stattfinden würde, er aber keine Lust hat, den alleine zu machen. Da ich ja gerade eine Ausbildung zum Energieelektroniker machte, war es eigentlich auch nicht gerade schwierig, beim Stoff mitzukommen und Gesetzeskunde ist ja eh nur reine Lernsache. Ich habe aber trotzdem in jeder freien Minute gelernt, was ging, weil ich es ja aufs erste Mal geschafft habe und noch viel wichtiger war, ich wollte die Technikpunkte auf jedenfalls für die damalige Klasse B erfüllen. Das hatte zur Folge, dass ich fast alle Fragen und Antworten auswendig konnte.
So die Prüfung war geschafft, nach ein paar Tagen und etlichen Briefkastenkontrollen später war endlich die Lizenz da.
Direkt nach den Amateurfunkkurs, kam der Morsekurs und ein wenig später hatte ich auch noch die B-Lizenz geschafft. Später kam ich zur Bundeswehr zu einer Fernmeldeeinheit. Und eines Tages sah ich einen 6 Element Beam auf einem Kasernendach. In der Kaserne gab es die Clubstation DK0AC. So hab ich meine Bundeswehrabende hauptsächlich an der Clubstation verbracht. Damals hab ich auch sehr viel Packet Radio gemacht, weil Ende der 90-er war Internet noch fast ein Fremdwort und mit Handys konnte man höchstens teure SMS schreiben. Aber zum Glück gehen 10 Monate Bundeswehrzeit auch irgendwann mal rum.
So, das war meine kleine Geschichte, als ich letztendlich über eine kleine Handfunke zum Amateurfunk kam.

Netzfund:
1980 war ich Kriegsdienstverweigerer also Zivi.
Meine Zivistelle hatte ich mir selbst gesucht. Da ich Elektriker war hat man mich gerne im Krankenhaus für die Hausmeisterei eingestellt. Schon kurz darauf war ich wegen Personalmangel einer der Nachtpförtner. 7 x 10 Stunden Woche, danach 1 Freiwoche. Aber was tun die ganze Nacht? Also Funkgerät und Zimmerantenne mitgebracht, aber wie zu erwarten ging das aus der Pforte raus nur ein paar hundert Meter. Aber da war ja noch eine Pagerantenne für die Personenrufanlage ganz oben auf dem Dach vom Krankenhaus. Das Koaxkabel ging bis in einen Schrank in der Pforte zur Pagerzentrale. In einer Nachtschicht hab ich dann alles umgeklemmt. Die Pagerantenne hing dann an meiner kleinen 40 Kanal Realistic und an die Pagerzentrale hab ich einen Drahtdipol angeschlossen und in die Zwischendecke gelegt. Die Antenne, eine Groundplane war zwar ein wenig zu kurz, aber mit der Matchbox war es kein Problem. Zuhause hab ich dann alles in einen Aktenkoffer eingebaut. Funkgerät, Netzgerät, Matchbox mit Stehwellenmeßgerät und Natürlich der umgebaute Telefonhörer wo Mikrofon und Lautsprecher untergebracht waren. Zur Nachtschicht hab ich immer meinen Funkkoffer mitgebracht. Durch die perfekte Tarnung hat der Chef niemals etwas mitgekriegt. Telefone standen eh genug in der Pforte herum. Ab 22 Uhr war meistens Ruhe im Krankenhaus. (war damals echt so, nicht so wie heute, wo ein Wachdienst erforderlich ist) Trotz meiner 20 Jahre war ich eine Respektsperson in meiner Nachtpforte HiHiHi. Da nachts keine Überreichweiten herrschten, war das Band sehr ruhig. Auf den damals noch nicht zugelassenen Kanälen erst recht. Mit meinen 4 Watt und der Pagerantenne waren Reichweiten um 60km drin. So hab ich über ein Jahr lang aus der Nachtpforte gefunkt. Zum Schluss meiner Zivizeit hab ich den Dipol wieder aus der Zwischendecke gezogen und die Pageratenne wieder angeschlossen. Keiner hat es bemerkt. Die Pager zum Rufen der Ärzte im Haus haben auch ohne Hochantenne funktioniert. Vielen Dank an die Post, die uns diese schöne Zeit ermöglicht hat. Ich habe hunderte Leute kennengelernt. Mit einigen hab ich immer noch Kontakt. Heute natürlich mit DL-Call.