Wer bei der NVA einige Zeit verbringen musste oder auch freiwillig verbrachte kennt das Prozedere des Stubendurchgang. Der erfolgte immer nach dem Stuben-und Revierreinigen und war voller Sackgang. Durchführender waren Hauptfeldwebel (Spieß) und /oder Zugführer. Wenn da ein Spind (Schrank) schlecht gebaut war = mit den Sachen nicht ordentlich und gemäß Vorschrift bestückt war.... dann erfasste der Durchführende den Spind an der Oberkante und hielt den Spind so schräg das alle Sache aus dem Spind rutschten und auf dem Boden herumlagen. Dann hieß es für den Deliquenten aufräumen und den Spind neu bestücken. Reine Schikane.
Für mich persönlich war der Stubendurchgang Horror. Erst Putz-und Flickstunde und alles gewienert. Dann rückte der Spieß an und wer Pech hatte konnte den KU vergessen weil noch nachgebessert werden mußte oder der angeblich falsch eingeräumte Spind einfach mal angekantet wurde und damit alles heraus viel. Anschließend alles einräumen- Zug war weg- der nächste Zug dann irgendwann Nachts und aus dem KU wurden dann 4 Stunden daheim weil man ja wieder los mußte um pünktlich wieder in der Kaserne zu sein. Das sind so meine negativ Erinnerungen zum Stubendurchgang. Auch die Uffze waren davor nicht verschont.
Gohrbi schrieb dazu: Stimmt absolut und wenn man einen auf dem Kiker hatte, dann konnte der putzen und wienern, wie er wollte ....Ich habe immer was gefunden. Ob auf den Stuben oder in den Revieren. Das lag aber nur da dran, dass ich 3 Jahre Zeit hatte alle Ecken und Kanten persönlich kennen zu lernen.
Ich habe schon mit den Uffzen Wetten abgeschlossen, dass ich wenigstens 3 Mängel finde, ob bei Mannschaft oder Uffz. Ich habe nie verloren.
Das lag daran, weil wir z.B. am Ende der Uffz Schule die Zimmer auf neu trimmen mußten. Sprich alles raus aus der Stube und dann mit "Hilfsmitteln" den Fußboden sein original Farbzustand wieder zu geben. Sprich null Bohnerwachs. Danach auf Socken alles einräumen, damit keine Striemen von den Stiefeln den Boden verunstalten. Und wenn ich das können mußte, dann sollte es auch jeder nach mir beherrschen. Ich weiß, absolut fiiiiies.
Trotzdem immer wieder ein Erlebnis. Ich könnte Bücher füllen, vielleicht sollte ich mal....
du mußt aber zugeben, es hat auch Spaß gemacht. Es hieß ja auch, man soll seine Erfahrungen weiter geben. Und als ich nicht mehr Spieß war, habe ich meine Erfahrung als Ausbilder weiter gegeben
eine kleine Zusammenfassung ! 1. Stubendurchgang und ähnliche Ereignisse waren Massenwirksam. 2. 100 % Teilname im Regelfall gewährlestet--kein ,,Drücken'', wie zB. bei Schutzausbildung. 3. Für EINZELNE-grausam--- Für relativ unbeteiligte-die Masse- doch erfreuliches Ereignis. 4.Trug zur Entschlußfreudigkeit bei --Wie verhalte ich mich in konkreter Situation ? 5.So, oder so- man muß, wie es eben erging, auf ALLES vorbereitet sein --Also Denksportaufgabe !! War für mich pers. eigentlich ein spannender Moment---Überraschungen--so oder so--immer das Leben und die Erinnerung prägend !! Anm: Aufzählung nach oben hin offen!
Gohrbi schrieb: Der KC ist mit mir, oder ich mit dem KC? 1x im Monat den BUs auf die Bude gerückt, war auch nötig
Nachdem ein netter Soldat zum "Urlaub" nach Schwedt ist, war bei uns Bambule angesagt. Der Spieß, also ich, hatte Mittwochs Spießtag bis 22:00 Uhr. Samstags ging es bis 16:00 Uhr. Natürlich alles gemacht, was Freude macht. War ja schließlich meine Freizeit, Ersatz gab es keinen. Also packte ich mein komplettes Können auf den Tisch um die Jungs zu beschäftigen. Ich sage nur. "Sadistisches Handbuch, Kapitel 3 und 6
häßliche erinnerungen an den stubendurchgang hab ich eigentlich nur aus der zeit an der u-schule. häßlich aus mehreren gründen zum einen wegen der "krampen" von matratzen ,fast die hälfte der zeit an der schule brauchtest du um eine dem spieß gefällige kante hinzukriegen manche sollns nie gelernt haben^^, die ersten4 wochen wurde von hause aus eingerissen und es setzte am abend "nachhilfe", hatte der zug nach meinung des zugführers nicht den "erforderlichen" elan, speziell bei der gefechrtsausbildung im gelande, gezeigt , und es war ein recht feuchter tag gewesen, kam das einem "Fünfer" im telelotto gleich,natürlich nicht für uns. nachdem wir uns totkaputt so wie wir waren auf die betten gefeuert hatten drang noch bevor du die augen schließen konntest der ruf "fertigmachen zum stubendurchgang an dein ohr, die zimmer weiter hinten hatten auch keine längere gnadenfrist da man sich aufteilte bei der kontrolle, was nach was nach wohlbekannten sprüchen folgte war ein "lustiger maskenball" vom feinsten und der obligatorischen schrankkontrolle in 5....15min je nach tatendrang des spießes oder aber danach ob man vorhatte uns die nachtruhe mit einem zusatzmarsch zu versüßen. aber wie hieß es so schön "was euch nicht umbringt macht euch härter ihr säcke" was bedingt auch stimmte denn wir danktem unserem zugführer (gedanklich) auf knien nach erfolgreichem bestehens der abschlußübung (80% kamen ins ziel hieß su). in der einheit wars wesentlich ruhiger denn mann hatte gelernt seinen "galaschrankbau" zu präsentieren , und die stubenordnung reine organisationssache was hieß auch ja nicht zuvergessen einen nicht zu schwer zu findenden "schmutzfleck" zu präsentieren und wenn man dem spieß nicht unangenehm aufgefallen war hieß das nur "asche aufs haupt besserung gelobt" ende eine sache ist mir aber wirklich unangenehm in erinnerung geblieben,nämlich wie ich zum nahezu perfekten schrankbauer geworden bin, auf der u-schule mußten sich zu meiner zeit 2 mann einen spind teilen, jedenfalls hatte ich das "glück" mir den schrank mit einem zu teilen der das talent hatte ,das wenn er auch nur kurz am schrank war dieser hinterher aussah als hätte er ne handgranate reingefeuert und den schrank schnell geschlossen. das kriegte unser fiffiger spieß schnell mit und da ich ab und an meine klappe zur unzeit nicht halten konnte und er zwar ein feiner mensch aber als soldat ne glatte fehlbesetzung war(hat noch während der schule auf rd/koch umgesattelt)hieß es nach 4 wochen nicht mehr gen.xy schrankbau sondern nur noch lapidar "na lieber gleich decke" ja, ja so lustig konnte das soldatenleben sein (und das kann ich heute ohne jeden groll sagen)
gorbi schrieb: Mein Schrank an der Uffz-Schule kippte 3x, weil wir waren 2 Nutzer und mein Mitnutzer und ich hatten eben immer ein paar kleine Kleinigkeiten falsch..... Zu Glück änderte sich das später, da war ich der Konrollierende
Wenn man fündig werden wollte, dann wurde man auch. Ein Schrank oder Bett ohne Mängel das war unmöglich....ich hatte ja früh Erfahrung sammeln können. Zu meiner Zeit gab es auch noch die 3 teiligen Madratzen. Da war die Vorderkante NIE glatt. Mal war es in Ordnung und mal eben nicht, je nach Ausbilder.
Ich kenne welche, die haben vorn dann ein schmales Brett eingezogen, damit die Kante schön glatt war. Mit Zeitungen Päckchen gebaut, war sowieso allgemein üblich ....
Ansonsten war das Schrankumkippen und solche "Sehen Sie mich noch ...?"-Sachen immer nur ein Ausdruck der Dämlichkeit ungebildeter und somit mit Minderwertigkeitskomplexen behafteter Möchtegernspiesse. Da hat man mal was über Spiesse der Wehrmacht gehört oder - wenn des Lesens mächtig - auch gelesen, und schon wurde es Kraft meiner Wassersuppe im eigenen Machtbereich angewendet. Nichts gegen Ordnung und Disziplin - auch unter Zwang, aber das Ausleben komplexer Psychosen sollte von der Führung doch besser unter Kontrolle gehalten werden. Da steht ein Abiturient vor einem 6-Klassenschüler und muss sich solche kernigen Sätze anhören, wie "Mein Name ist Hocker, wie Stuhl ohne Lehne - äußerst unbequem..." "Die Koffers kommen in die Kofferskammer..." und dergleichen.
Hallo ihr Spindkipper Stubendurchgang --- meinen Spind habe ich in meiner DZ.(546 Tage) nur 2 mal eingeräumt,-am 1.Tag-,war ja klar,und am 10.Tag, nach einem Stubendurchgang von unserem 10ender Uffz.Bergener.(gerade von der U-Schule)! Nach 6 wochen hatte er wieder Dienst und da kam es wie es kommen mußte "Gen.Soldat ,breiten Sie Ihre Decke aus" Zu seinem Pech war er nicht darüber informiert das wir 3 Mann auf der Bude inzwischen Cheffahrer waren(PHV,PV, Verw.Nachr.)und ich einen Fahrbefehl,in Ausg.Uniform hatte um Gen.Reimann nach Karlshorst zu einem Prassnik zu fahren.Er lies mich auch nicht zu Wort kommen.Also Spind angekantet-mit offenem Wertfach-alles raus,Hurratüte mit voller Wucht auf meine gute Ruhlaer 25 Mark Uhr.Als der ganze Segen unten lag habe ich mich vorschriftsmäßig abgemeldet und bin gegangen.Als ich so gegen 04.00Uhr wieder zrück kam -welch ein Wunder-mein Spind vorschriftsmäßig eingeräumt,mit einem Zettel an der Tür,-Spind,und Wertfachschlüssel beim UvD.Und das Beste zumDienstende am nächsten Tag überreichte mir der KC noch eine nigelnagelneue Armbanduhr.Stubendurchgang hat die Bude der Gefechtsschlampen(Cheffahrer) nie wieder erlebt. Fazit .Bist du in der richtigen Einheit(Kfz.Reg.II) und hast den richtigen Chef,kann dir kein noch so dienstgeiler Uffz.in die Flinte pissen. Trotz alledem nichts für ungut. Sigi
Während der U-Schule war ja Stubendurchgang täglich, danach war Schrankaufräumen öfters angesagt, naja waren auch die Klamotten von zwei Uffz-Schülern darin untergebracht. Und, was ich heute noch komisch finde, was in den Schrank gehörte hat auch reingepasst. Als Spiess habe ich auch jeden Tag Stubendurchgang gemacht, Schränke umgekippt nie ( durften wir ja nicht ), aber umkippen lassen, jaja!
gorbi schrieb: 2 Mann/Genossen 1 Spind...war 72 in Kamenz auch so. Privates, außer die "Colgate" im Waschfach, hatten wir ja nicht. Und kippen, habe ich als Spieß auch nicht gemacht. Aber ausräumen LASSEN war ja auch nicht schlecht. Er durfte alles aufs Bett werfen, somit war dann auch der Bettenbau mangelhaft
Hattet ihr ein erlebnissvolles Kompanieleben. Mein Spind stand fest wie eine deutsche Eiche. Allein das Bett kam immer wieder auf die schwarze Liste. Sinnloser Weise war Training des Bettenbau immer wieder angeordnet. Aber dafür hatte ich zwei linke Pfoten. Zumal, so ein Spieß blieb immer nur 1/2 Jahr etwa, dann gab er entnervt auf
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07.08.2019 14:20
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