Nee, eigentlich nicht. Die konkrete Flug-Beratung war kurzfristig, so max 2-3 Tage im voraus, idR für einen Tag (dem Flugtag und seine Planung) und dem Flugtag selbst. Bei solchen Lagen wie jetzt (und von dir geschrieben) floss es eben genauso in die Planung ein 'ist wahrscheinlich möglich, aber ... in drei Tagen wissen wir mehr'.
Problematischer war es uU bei Auslandsflügen der Regierung. Aber im Verlaufe der Zeit bildete sich da auch Erfahrung über die verschiedenen Ziele und deren Wetter-Besonderheiten heraus.
Die Wettermodelle in Rechnern für Langfristvorhersagen sind ein eigenes Thema. Da war und ist schon viel Kaffeesatzleserei dabei. Das Hauptproblem dabei ist das die Atmosphäre in Würfeln kontanter Größe aufgeteilt und dann berechnet wird. Aber Wettermeldungen in viel größeren räumlichen Abständen vorliegen, bei den Höhenwettermeldungen ist das Missverhältnis noch viel größer.
Langfrist- sind ja dann auch immer nur 1-2 Wochen. Mich wunderts dabei immer, wenn das US Wettermodell dann so in extreme Richtungen geht. Heute mit Warmfront und +20 Grad und morgen schon eine Kaltfront mit -20 Grad. So etwas kann auf Dauer von keiner für voll nehmen. Außer die Wetterfrösche.
Sinnbildlich in "Würfel" - ich fragte mich eh wie so ein wankelmütiges Geschöpf wie das Wetter (= Natur) in mathematischen Formeln eine Berechnung finden kann. Wo bekanntlich im kleinen ja schon hinter jeder Ecke der Wind aus einer anderen Richtung weht. Besonders Markant in Metropolregionen. Wenn im weiteren Umland über Nacht ein Wintereinbruch war mit 20cm Neuschnee und man dann in die Metropole zur Arbeit fährt samt Schneedach auf dem Auto und dann den Kollegen von morgentlichen Schneeschippen um 4 erzählt und die Kollegen dann angesichts ihrer kurzärmeligen Hemden erstaunt aus der Wäsche schauen. Berlin kann so sein, aber Regensburg auch.
In so einer Wetterprognose dann aber ein Gebiet von Kanada bis Westrussland und runter zum Mittelmeer bis Azoren als Betrachtungsgegenstand gilt. Oder kann das auch ein "Würfel" sein.?
Was brauchte NVA Höhenwetter ? Die MiGs waren doch eigentlich nicht ganz so hoch- oder ?
Höhenwetterbestimmung ist genaugenommen ein ziemlich wichtiger Punkt in der Flug-Meteorologie. Mit Wetterballons werden als wichtigste Parameter der Windverlauf in oberen Schichten der A. gemessen bis ~20km und die Wolkenuntergrenze bestimmt. Zu Höhenwind ist ja zuvor schon was geschrieben. Wolkenuntergrenze kann auch mit bodenbasierten Messgeräten gemessen werden. Aber an dicht bewölkten Tagen interessiert auch die Wolkenobergrenze, bzw deren Höhenverlauf. Die Mächtigkeit der Wolkenschichten und deren Höhe hatte einen entscheidenden Einfluß auf die Flugfreigabe - dies auch in Abhängigkeit der vorhandenen Flugstunden des Piloten. Das war auch vom Flzg-Typ stark reglementiert. Das ist der Hauptgrund für die Durchführung von Wetterflügen vor Ausbildung, oft auch zusammen mit dem Meteorologen.
Zur Einordnung: die DDR hatte eine Meßnetz von ~100 regelmäßig meldenden Wetter-Stationen (75 zivil, 25 NVA). Das war international gesehen recht weit oben im Score. An Radiosondenaufstiegsstationen aber 'nur' wenige (Dresden, Meiningen, Lindenberg (b.Beeskow), Greifswald und Strbg Nord NVA (nur bei Bedarf) + eine Forschungsstation östlich von Leipzig neben einem RiFu-Turm (Ort vergessen)). Schon daran sieht man wie Höhenwindangaben benachteiligt sind für Wetterprognosemodelle.
Ich habe noch mal nachgeschaut (auch 'Numerische Wettervorhersage' bei Wiki), die Gitterzellen (Würfel ) haben für globale Modelle Kantenlängen von 10-50 km, für lokale Modelle 1-15 km. Das dreidimensional bis mindestens 10km. In dem genannten Wiki-Artikel steht auch Einiges zu Problemen der Prognose (bitte selbst nachlesen).
Damals war die Auflösung der Gitterzellen geringer, eine Rechnung in Potsdam dauerte trotzdem ~30 min. Und das war damals ein Spitzenrechner.
Ja, hatten sie. Das Prinzip war analog. Die Russen hatten es ursächlich von den Deutschen übernommen und wir von den Russen. Sie haben es aber nicht so ernst genommen (wenn das mal erlaubt ist), die flogen halt wenn es notwendig war.
Zumindest die jeweils aktuellen sowj. DHS-Plätze verbreiteten Wettermeldungen (wurde von der ZFWW mündlich abgefragt und ein Telex verfasst) als auch sie legten Wert auf regelmäßigen Erhalt der Gesamtmeldung - dh. ihre und die stündlichen Wettermeldungen der LSK/LV. Es kam vor das aufgrund unvorhergesehener Ereignisse ein Flugeinsatz auf einem anderen Platz enden musste. Für uns war es wichtig, auch aus den oben kurz geschilderten Gründen, auch das Wetter der CA zu haben. Offenbar für sie auch.
MHG-18 Parow sollte von FWW Cölpin weg zur ZFWW Füwe direkt. Aber DP konnte wieder mal keinen Schaltweg stellen. Also wurde die Leitung eine PR 1324 und von Cölpin nach Füwe einfach in unserem Netz weiter geschalten.
Das ist soweit korrekt. MOTNE wurde von Schönefeld empfangen (ging zum DM der ZFWW) und wurde an die FWW weitergeleitet und auch nach Warschau und Prag. Das war so im ZGS EGSD und auch Füwa, später wurden das dann automatisiert und W & P waren Teilnehmer des MWIS.
FAKS Schönefeld war Ende der 70er wichtig. Dort kam die Niederschlagskarte der DDR her, die wurde auch an die FWW weitergeleitet. ME auch nach W & P. Das wurde in den 80ern durch den MD der DDR reorganisiert, es kamen Radare hinzu. Wir bekamen diese Karte dann via Potsdam. Das LSK/LV-Wetterradar in Strbg Nord war die Reserve bei Ausfall (oder Arbeitsunwilligkeit - wir hatten darüber keine Bestimmungsgewalt) Schönefeld. Von da hatten wir auch eine FAKS-Ltg.
Ja, ich habe mich verschrieben » JG-3 Wenn das Geschwader verlegte, verlegte die Kennziffer mit. Gemessen und gemeldet wurde dann vom befohlenen Ort. Dafür gab es die mobilen FWW auf z.B. Robur.
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23.02.2018 08:34
Antworten
) haben für globale Modelle Kantenlängen von 10-50 km, für lokale Modelle 1-15 km. Das dreidimensional bis mindestens 10km. In dem genannten Wiki-Artikel steht auch Einiges zu Problemen der Prognose (bitte selbst nachlesen).
