Der Bürobereich auf der Etage des Chef LSK/LV im Stabsgebäude U11 des Kommando LSK/LV verfügte u.a. bei Chef selbst über das große Sekretariat und einem riesigen Büro des Chef LSK/LV in dunkler Holztäfelung. Hinter dem Schreibtisch des Chef LSK/LV, also im Rücken wenn man am Schreibtisch sitz, war eine unscheinbare und durch Vorhang geschützte Tür. Hinter dieser Tür gab es eine Art Privatbereich des Chef LSK/LV mit voll ausgestattetem Wohnzimmer in edler Möblierung, Bad/WC, Kochnische und separatem Zugang. Auf dem dort stehendem Farb TV soll auch Westempfang gegeben haben. Selbst das Mittagessen soll von der Küche dorthin gebracht worden sein , um es angerichtet zu servieren. Der Reinhold solls zur Perfektion dort getrieben haben. So konnte am Tag mal rumloosern oder auch einfach dem Rausch ausschlafen. Immer bewacht durch die Chefsekretärin Hauptmann Händschke.
Eine typische Forderung der DDR-Bürger war, daß der Werkdirektor die gleichen Privilegien haben darf, wie der Pförtner. Diese "Wir sind die Arbeiterklasse"-Mentalität hat sich spätestens 1989 von selbst erledigt, als der, der vorher ungestraft zu seinem Meister "Du Arschloch" sagen durfte, jetzt plötzlich mit der realen Arbeitswelt konfrontiert wurde, wo schon ein blöder Blick Richtung Vorgesetztem nicht ohne Konsequenzen blieb. Ein General ist ein General - ein Führer einer Armee - und das war die LSK/LV letztendlich - ist kein Muschkote. Ich weiß nicht, welche Arbeitsbedingungen der Inspekteur der LW hat und wie sein Dienstzimmer gestaltet ist, aber ich würde mir nicht anmaßen, dieses nach meinem Gustus beschneiden zu wollen. Es gab in der DDR Oben und Unten und es gibt heute Oben und Unten. Es gab zu DDR-Zeiten Leute, die verdienten ca. 3000 Mark und es gab welche, die verdienten 250 Mark. Es gibt heute welche, die verdienen ein paar Mio und andere 345 EURO im Monat. Wo ist das Problem ?
Diese Räume waren Diensträume. kein Privatbereich. Eigentlich nichts Besonderes . Auch Chef des Stabes oder Chef Operativ und der VOK Vertreter hatten derartiges Domizil. Wurden bereits eingeführt unter Kessler. Also keine Marotte vom Reinhold. Klingt hier alles wie der Aufscbrei der Bürgerbewegten über Privilegien. Bei Reinhold betrachtet: ER war schließlich Stellvertreter des Verteidigungsministers der DDR und Chef einer Teilstreitkraft. Wer will ihm da verwehren, ein besonderes Separee zu haben mit eigenem WC und der Möglichkeit, sich mit einem anderen hochrangigen Besucher auch in angenehmere Umgebung (wie die eines Büros) zurück ziehen zu können oder sich für bestimmte Anlässe auch herzurichten. Reinhold war außerdem Kandidat des Politbüros. Also in der DDR schon eine Größe.
Daher waren diese Räume auch nicht geheim. Eher geheimnisvoll, zu sehen an den Spelunken in #1. Ja- eventuell täte eine Auskunft von Frau H. das ihrige. Sie war auch kein Hausdrachen wie manche Mitbürger schildern. Halt nur ein resoluter Vorzimmerposten. Aber mot ordentlicher Arbeit, sonst wäre sie nicht so lange im Amt geblieben. Das war eben- Reinhold brauchte dort kein Tausentschönchen zum sitzen. Die überlies er Chef des Stabes ( s. Röder). Und wenn wirklich mal Hilfe nötig war von höchster Stelle, dann war auch Frau H. Gütig und sie beschaffte einen Termin beim Reinhold.
Weil irgend so ein 150 %iger diesem Volk einen Furz in´s Ohr gesetzt hat, von wegen alles gleich und so. Nur so ist es sich zu erklären, daß die Genossen DDR-Proletarier nach der Partei auf hohem Ross gehoben wurden und die blöden "Intelligenzler" (OT OST) mit ihren 5 und mehrjährigen Studien als Eier- oder Wasserköppe sich hinten anzustellen hatten. Deshalb kam es dann zu den Auswüchsen, daß ein Pförtner eines Betriebes sich eben mokieren konnte, was der Betriebsdirektor für PRIVILEGIEN hatte. Diese saudumm-sozialistische Ideologie zog sich durch die ganze Gesellschaft ...
so ganz geheim waren die ruheräume nicht. kannte doch jeder aus dem umfeld und die reinigung mußte auch dort ran. gegenüber den heutigen previliegien der generaltät bundeswehr ist das von nva doch nur ein katzenschiss.
Trotzdem gehörte dieses mit der "besonderen Raumnutzung" ins Reich der ungerechtfertigten Begünstigungen. Jeder von ihnen war ein kleiner Herrscher und hat dieses Privilegien ausgelebt bis zum geht nicht mehr. Verständlich wenn sich nicht jeder aufschwatzen lassen will: "Damals war alle schlecht". Aus meiner Sicht zählt dieses Beispiel auch zu der Abhandlung: "Sie predigten Wasser und soffen Wein" !
Wobei GL Baarß immer noch der Menschlichste dieser Gruppe war. Aber geht mal in das Strausberger Handelscentrum und seht euch das Männchen Baarß dort an. Er sitzt dort oft auf einer Bank am Spingbrunnen. Fast zum Mitleid bekommen. Sie sind keine Übermenschen mehr. Auch wenn einigen der alten Garde noch der Kamm schwillt.
Zitat von volkmarDerartige Sonderräume waren aus meiner Sicht ein eindeutiger Ausdruck von Privilegien bestimmter SED-Schichten.
Kriegt Euch mal wieder ein. Die haben wenigstens noch versucht, es schamhaft zu vertuschen, während unsere heutigen Systemträger ihre "Privilegien", ihr Schmarotzertum offen zur Schau stellen ... Man könnte höchstens geneigt sein, sich über die Art, Höhe und Exclusivität der damaligen "Privilegien" kaputt zu lachen ...
Zitat von FriedrichDiese Räume waren Diensträume. kein Privatbereich. Eigentlich nichts Besonderes . Wurden bereits eingeführt unter Kessler. Also keine Marotte vom Reinhold.
Solche Räume gab es schon unter H.Hoffmann.Chef Nachrichten Gm.Reymann hatte auch so eine"Hütte", ca.12 m²,von seinem Dienstzimmer aus hinter dem DH der Verwaltung. Habe ihn nur einmal dort erlebt,als er bei einer Lage 48 Std.im Objekt war und auf der Couch geschlafen hat. Ich war zu der Zeit Fahrer ODH und "durfte"ihn wecken weil er nach Wünsdorf musste. Sigi
Wir fanden diese Räume auch nicht besonders erwähnenswert. Auch wir lieferten dort Kurierpost nach Dienst an, wenn aus Wünsdorf geholt und dem GOR persönlich auszuhändigen war. Macht sich auch vom Ansehen schlecht wenn ein Befehlshaber auf dem Feldbett im Büro campiert.
Fernmeldeforum
Thema drucken
16.10.2013 22:05
Antworten
