Richtfunk + Kabelbatbtl..

Richtfunk + Kabelbatbtl..

24.04.2022 11:31

Historischer Vorgänger des III. Bat. war die im Jahre 1952 am Flugplatz Bautzen gebildete Nachrichteneinheit Zwiener der KVP-Luft
Mit Bildung der Aeroklubs und deren Verwaltung velegte die Nachrichteneinheit Zwiener 1953 nach Kamenz.

Im Jahre 1955 wurde in Kamenz ( Objekt II) aus der Nachrichteneinheit Zwiener das Nachrichtenbataillon-12 ( NB-12) der Verwaltung Aeroklubs /der Verwaltung Luftstreitkräfte aufgestellt.

Mit dem NB-12 wurden vier Kompanien aufgestellt :
- eine Funk-/ Richtfunkkompanie
- eine Kompanie Bodennavigation
- eine Fernsprech / Fernschreib Kompanie( Fernsprechvermittlung/ Fernschreibzentrale ....)
- eine Kompanie Feldkabelbau

Mit Bildung des gemeinsamen Kommando LSK/LV aus den Verwaltungen Luftstreitkräfte und der Luftverteidigung, erfolgte zum 15.06.1957 die Unterstellung der Nachrichtenbataillone 2 Waldsieversdorf und 12 Kamenz zum Kdo LSK/LV Eggersdorf.

Das NB-12 erhielt die Aufgabe zur mobilen feldmäßigen Nachrichtensicherstellung vom Kräften der Luftstreitkräfte der DDR.

Mit Befehl des Minister für Nationale Verteidigung vom 07.12.1959 wurden das Nachrichtenbatallion- 2 Waldsieversdorf und das Nachrichtenbatallion-12 Kamenz zum Nachrichtenregiment-19 in Waldsieversdorf zusammengeführt.
Das NR-19:
Nachrichtenbataillon 2 in Waldsieversdorf mit Nachrichtenkp. Eggersdorf
Nachrichtenbataillon 12 in Kamenz ... mit Verlegung nach Waldsieversdorf
Nachrichtenbetriebskompanie Eggersdorf/Strausberg


Damit wurde auf die Bildung des gemeinsamen Kommando Luftstreitkräfte/ Luftverteidigung in Eggersdorf/Strausberg zum 31.05.1957 reagiert.
Mit der Bildung des Nachrichtenregiment-19 erhielt das Kdo LSK/LV und dessen Führungsstellen ein einheitliches für die Nachrichtensicherstellung zuständiges Truppenteil.

Die erste Funkverbindung des neuen ZGS LSK/LV in Eggersdorf/Strausberg zum ZGS LSK/LV der sowjetischen Armee in Moskau ( nicht des VOK Vereinten Oberkommandos) wurde am 02.11.1961 um 21 Uhr mit einer Kurzwellenstation R-820 hergestellt.

Die personelle Auffüllung betrug 1961 bereits 95 %..

Zum 01.12. 1962 kam es zur Umstrukturierung des Nachrichtenregiment-19 zur neuen Struktur:
Am Standort Waldsieversdorf:
Stab des Nachrichtenregiment-19
II. Bataillon ( Funk) - ( aufgestellt aus früheren Nachrichtenbatallion 2)
III. Bataillon ( Richtfunk/Kabelbau) - ( aufgestellt aus früherem Nachrichtenbatallion-12)
Am Standort Eggersdorf / Strausberg:
I. Bataillon - aus der ehem. Funkkompanie
Nachrichtenbetriebskompanie NBK ( 4. Kp/I.Bat) - aus der ehem. selbst. Nachrichtenbetriebskompanie

Dem neu gebildeten III. Bataillon wurde als Aufgabe gestellt:
Sicherstellung des Kommando LSK/LV mit feldmäßigen mobilen Richtfunkmitteln sowie dem Feldkabelbau und Sicherstellung einer Feldnachrichtenzentrale.
Aufbau von Richtfunkzentralen und Sicherstellung des Zusammenwirkens mit anderen Waffengattungen und vereinten Streitkräften per Richtfunk und Feldkabelbau sowie Anschaltung der Feldfunkzentralen des NR-19 an das Nachrichtennetz.
Ebenso waren taktische Übungen mit mobiler Richtfunktechnik abzusichern.
Zusätzlich erhielt das Bataillon nach Inbetriebnahme der stationären Richtfunkachse der LSK/LV die Aufgabe im Falle eines Ausfalls dieser Richtfunkachse entsprechende Ersatzmaßnahmen mit mobiler Richtfunktechnik zu übernehmen.
Zur Erfüllung dieser Aufgaben erhielt das III.Bat. mobile Richtfunktechnik auf Kfz.

Mit Inbetriebnahme der Hilfsführungsstelle-5 Eggersdorf/Strausberg und deren Nutzung als ZWGS LSK/LV erfolgte in Eggersdorf die Einrichtung eines Stellplatzes für eine Richtfunkgruppe Eggersdorf des III. Bataillons zur Sicherstellung der Nachrichtenverbindungen des ZWGS LSK/LV Eggersdorf mittels mobiler Mittel zu den Gefechtsständen / Wechselgefechtsständen der Luftverteidigungsdivisionen.

Das Batallion hatte folgende Struktur:
Bataillonsstab
eine Kompanie Richtfunk mit 3 Zügen
eine Kompanie Kabelbau und Fernsprech/Fernschreib mit 2 Zügen
eine Ausbildungskompanie mit 3 Zügen ab den 80ger Jahren

Die Kabelbau und Fernsprech/Fernschreib-Kompanie:

hatte die Aufgabe Feldkabel-Linien zu unter allen Lagen und Geländebedingungen zu bauen- um Führungsstellen und Feldnachrichtenzentralen an der Nachrichtennetz anzuschalten.
Der Fernsprech u. Fernschreibzug stellte die Fernsprech-und Fernschreibverbindungen einer Feldführungsstelle sicher durch Betrieb einer Fernsprech-Feld-Vermittlungsstelle sowie einer Feld-Fernschreibzentrale.

Feldkabellinien wurden neben Richtfunkverbindungen im Nachrichtensystem zur Herstellung von Nachrichtenverbindungen zwischen Nachrichtenzentralen verschiedener Diese Feldkabellinien hatten Fernsprech und Fernschreibverbindungen als auch TF-Übertragungssignale ( Kanalbündel) störungsfrei und ununterbrochen zu übertragen.
daher mussten sie zwangsläufig unter allen Gefechtslagen unabhängig vom Gelände oder Wetter den Nachrichtenbetrieb gewährleisten..
Für den Einsatz von TF oder WT Kanalbündel mussten die Kabellinien eine hohe Übertragungsgüte garantieren.
Damit waren Standhaftigkeit und Betriebsbereitschaft der Feldkabellinien von der Güte des Verlegens und des ausbaues sowie vom Zustand des Verlegegerätes abhängig.

Das Verlegen der Feldkabel erfolgte zu Fuß oder vom Kfz mit Kabelverlegeeinrichtung.
Vorteil der Drahtnachrichtenverbindungen der Feldkabel gegenüber Richtfunkverbindungen oder Funkverbindungen besteht auch heute noch in der höheren Qualität und der höheren Sicherheit der Nachrichtenübertragung.
Nachteil der Feldkabelverlegung ist der hohe Kraft-und Zeitaufwand zur Kabelverlegung und die hohe Verletzlichkeit der Kabel durch Kampfhandlungen.

Zum Einsatz kamen Leichte Feldleitung ( LFL) und Leichte Feldkabel ( LFK) sowie Feldverbindungskabel ( FFK) oder Feldfernkabel.

Im Jahre 1975 wurde der Kabelverlegegerätesatz KVGS für FFK-250 im NR-14 eingeführt.

Die Feldfernsprechvermittlung erfolgte ab 1963 auf Basis des Vermittlungsgerätes OB-62 ( des VEB RFB Fernmeldewerk Apolda) in der Ausbaustufe OB-62/60 - mit 60 Fernsprechteilnehmern auf einem Basisfahrzeug.
Dieses System arbeitete im Zweischnursystem zur Gesprächsvermittlung zwischen den Teilnehmern.
Zum Anschluß geeignet waren OB-Endapparate, ZB-Endapparate und Wählverbindungen.

Der mobile Fernschreibtrupp wurde ab 1970 im Gerätesatz GS-237 betrieben.
Er bildete eine Endstelle für fünf Fernschreibmaschinen ( T-51/ T-63).
Der Anschluss erfolgte über Feldkabelverbindungen.
Der GS-237 ermöglichte dann den Anschluss von 10 Fernschreibverbindungen und war zusätzlich mit der Fernschreibvermittlung KTG-10D ausgestattet.
Damit konnten dann auch externe Fernschreibteilnehmer miteinander verbunden werden.

Die Richtfunkkompanie:
Die Richtfunk sowie TF/WT Gerätetechnik war auf Gerätesatz mit Fahrzeug LO 1800 untergebracht.
Anfangs russ. Richtfunktechnik wurde ab 1972 durch DDR-Produktion der Geräte RT-415/417 ersetzt. Mit diesem Gerät konnten 4 Übertragungskanäle zur Nutzung kommen.
Gekoppelt mit einem Gerät TTF-4 konnten 8 Kanäle übertragen werden.

Dieses Gerät TTF-4 kam auch zur Mehrfachausnutzung von Kabellinien mit Bildung von Kanalbündel zum Einsatz. Es konnten 4 Fernsprechkanäle bei einem TTF-4 Gerät und 8 Fernsprechkanäle bei Kopplung von zwei TTF-4 ( V8-Betrieb) Geräten im Kanalbündel übertragen werden.

Gleiches war bei Wechselstromtelegrafie ( Fernschreib) möglich. Zum Einsatz kam anfangs das Gerät WTT-6 in Amplitudenmodulation und wurde ersetzt durch MWT-6 in Frequenzmodulation.

Zudem wurde auf dem Gerätesatz ein Allverstärker TAV-70 nachgerüstet. Dieses Gerät konnte für NF-Fernsprechleitungen die aus sehr langen Kabelstrecken entstehende Dämpfung des Übertragungssignals ( Gesprächspartner zu leise) ausgleichen sowie verschiedene Möglichkeiten der Rufübertragung als Frequenz(Ton)ruf gewährleisten.

Im Jahre 1978 wurden Neubauten in der Kaserne übernommen und bezogen. Durch das III. Bataillon wurde ein Gesamtgebäude bezogen und damit waren dann der Batallionsstab und alle Kompanien in einem Gebäude untergebracht.

Mit dem 03.10.1990 wurde das III.Bataillon damit als solches NICHT in die Bundeswehr übernommen auch NICHT 1991 mit dem II. Bataillon zum "Fm- Bataillon beweglich" umgebildet.
Jenes Bataillon wurde zum 01.10.1991 aufgelöst.


Letzter Kommandeur III.Bataillon: OSL Schumann

Daten:
letzter Tarnname: Volksstamm 73
Fon S1: 2306-373

Einstellungen
  • Erstellt von Calauer In der Kategorie Allgemein am 24.04.2022 11:31:00 Uhr

    zuletzt bearbeitet: 24.04.2022 11:31
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Kommentare
  • Calauer
    24.04.2022 11:31

    Ab 1982 erfolgte die Einführung des Gerätesatzes RF/TF 48/24 auf LKW W50 mit Spezialkoffer und 2-Achs-Anhänger mit
    LAK II im NR-14.
    Sowie des GS TF/WT 24/12 mit Einachsanhänger.
    Damit erfolgte die schrittweise Ablösung der seit 1972 in Bestand bestehenden RF/TF RT-415/417 auf LO-1800.
    Der Gerätesatz RF/TF 48/24 diente zur Sicherstellung von Nachrichtenverbindungen in der operativen Ebene.
    Es konnten damit separate Richtfunk-und TF-Verbindungen aufgebaut und betrieben werden und er konnte NICHT nur zum Ersatz ausdgefallener Nachrichtenverbindungen eingesetzt werden.

    Dieser Gerätesatz war damals erstmals mit Richtfunk - und TF Geräten einer neuen Generation ausgestattet.
    Neue Richtfunktechnik des Typs FM 24/400 ermöglichte die Übertragung von 12 bzw. 24 Fernsprechkanälen ( statt 4 bzw. 8 beim Vorgänger).
    Entsprechende Zusatztechnik MTF-12/24 ermöglichte die Bildung von 12 bzw. 24 kanaligen Kanalbündeln sowie das Zusatzgerät MNF-6/12 die Herauslösung und Endanpassung von 6 bzw. 12 Einzel-Fernsprech.Kanälen aus diesen Kanalbündeln.

    Außerdem verfügte der Gerätesatz über das WT-Gerät MWT-1/2 und Zusatzgerät MAS-2 zur Übertragung von Fernschreibverbindungen und Bildung von Fernschreib-Kanalbündeln.

    Der Gerätesatz war erstmals mit geeigneten Messmitteln ausgestattet, um Verbindungsaufnahme und Entstörungen qualitativ hochwertig abzusichern.

    Neu war auch, dass die Ausstattung des Gerätesatzes die Weiterschaltung von Primärgruppen ( TF- Kanalbündel 12 Kanäle) zwischen Richtfunkübertragung und Kabelübertragung ( FFK-250) zum nächsten Trupp bzw. zur nächsten stationären Nachrichtenzentrale bzw. zu Feld-Nachrichtenzentralen.

    Zudem war es möglich, aus einer 12 bzw. 24 kanaligen TF-Gruppe eine sogenannte Vorgruppe ( = 3 Kanäle im Frequenzband 12-24 KHz) zu bilden und separat auf Endteilnehmer auszuführen.

    Das Richtfunkgerät FM 24/400 arbeitet im Frequenzbereich 320-470 MHz.
    Eine Frequenzeinstellung konnte mit dem Frequenzraster in 250 KHz Schritten digital eingestellt werden ( entspricht 600 Frequenzkanäle).

    Die Berechnungsformel war übrigens: Kanal = (Frequenz x 4) - 900
    oder: Frequenz = (Kanal + 900) : 4

    Die Richtfunk diente in Verbindung mit weiteren Multiplexeinrichtungen der Übertragung von 12 oder 24 Fernsprechkanälen in Frequenzmodulation.

    Als Antenne diente eine Dipolanordnung mit vertikalen oder horizontaler Ausrichtung.

    Die Stromversorgung arbeitete auf Basis von 24 Volt und konnte daher vom 230 Volt-Netz als auch über 24 Volt Batterie betrieben werden.

    Geräteausführung:
    1 x Radiofunkgerät RFG-F0203
    2 x Grundgerät GG-F0201
    1 x Stromversorgung SVGF4109
    sowie:
    1x TF-Abzweiggerät AZG-TF-24/1/6 F7113
    1x NF-Abzweiggerät AZG-NF F 7114
    Multiplexeinrichtung:
    1 x MTF 12/24 KU Kanalumsetzer
    2 x MTF 12/24 GU Gruppenumsetzer
    3 x MTF 12/24 KA Kabelanschlußeinheit für Anschaltung TF-Fernkabel ( Bsp: FFK-250)
    1 x Anschlußkasten ASK RF/TF
    MNF 6/12 NF-Endeinrichtung/ mobile Niederfrequenzeinrichtung

    Daten:
    Frequenzbereich Richtfunk : 320 - 470 MHz
    Sendeleistung : 0,5 - 5 Watt
    Funkfeldlänge bis zum nächsten Richtfunktrupp : max 56 km ( freie Sichtlinie)
    Leistungsaufnahme: bei Netzbetrieb 150 Watt / bei Batteriebetrieb 100 Watt

    Eingesetzte Messgeräte an Bord:
    MV-61 = Pegelmessgerät
    GF-61 = Pegelgenerator
    SV-61 = Pegelbildempfänger
    Reflektormeter 16 - 400 MHz



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